OLB MUSIK-CAMP 2016: Toni Trash gewinnen Förderpreis
Es ist der Traum einer jeden Band: Einmal professionell im Studio aufnehmen. Die Oldenburgische Landesbank (OLB) macht ihn zum zweiten Mal wahr – mit der Vergabe des Musikförderpreises. Sechs Bands haben am Workshop-Wochenende des OLB MUSIK-CAMP NORDWEST im April in der Jugendherberge Damme drei Tage lang alles gegeben. Am Ende konnte eine von ihnen die Coaches am meisten für eine Förderung überzeugen: Toni Trash. Die vierköpfige Gruppe aus Osnabrück hat Damme mit selbstgeschriebenen Songs gerockt – und darf diese nun nicht nur im Tonstudio live recorden, sondern kriegt obendrauf noch ein cooles Musikvideo spendiert.
Natürlich kommen sie etwas zu spät. Wie es sich für Rockstars gehört, lassen Toni Trash etwas auf sich warten, bevor sie ihren großen Auftritt haben. Dann geht die Glastür auf, und die vier Jungs aus Osnabrück stolpern mehr oder weniger in den Vorraum der OLB in Oldenburg. „Moin“, rufen sie, und entschuldigen sich dann erst einmal für die Verzögerung. Rockstarmäßig abgehoben sind sie also noch lange nicht. Obwohl sie gerade einen Preis gewonnen haben.
Gut: Vielleicht ist das schon Routine für Toni Trash. Immerhin haben Sie erst Ende 2015 den Plattsound Bandwettbewerb als Sieger verlassen, mit diesem Song:
Jetzt, gerade einmal ein halbes Jahr später, also die nächste Ehrung. Überrascht? „Wir hatten zeitweise vergessen, dass es noch einen Preis zu gewinnen gab“, gibt Fabian Striethorst, Sänger der Band, lachend zu. „Deswegen waren wir tatsächlich sehr überrascht, ja.“ Und umso glücklicher waren sie natürlich über die Nachricht. „Wir haben uns riesig gefreut!“
Die Freude steht den Jungs auch jetzt ins Gesicht geschrieben. Erwartungsvoll stehen sie im Kleinen Saal des großen Gebäudes, in dem die OLB in Oldenburg ihren Hauptsitz hat. Die Hände tief in den Taschen vergraben, mit einem breiten Lächeln im Gesicht, blicken sie zur Tür. Und da kommt auch schon OLB-Vorstandsmitglied Karin Katerbau hinein – in der Hand den Förderpreis. Im vergangenen Jahr hat die Vorsitzende des Vorstands der OLB-Stiftung die Ehrung zum ersten Mal vergeben. „Jetzt freue ich mich, dass ich es ein weiteres Mal tun darf.“ Die Musikförderung sei ein Schwerpunktthema der Stiftung, betont Katerbau. „Unser Ziel ist es, das Engagement und das Talent der Nachwuchsmusiker auch über den Workshop hinaus nachhaltig zu unterstützen – und damit gleichzeitig auch etwas für die regionale Musikszene zu tun.“ Der Preis biete Toni Trash die wohlverdiente Möglichkeit, sich weiter zu entwickeln und die eigene Arbeit zu professionalisieren. „Das begleiten wir gern.“
Während die Stiftung der Bank einen Studioaufenthalt und eine professionelle Musikvideoproduktion sponsert, unterstützt OLB MUSIK-CAMP-Workshop-Leiterin Line Pengel (quitecatchy) die Nachwuchsmusiker direkt vor Ort. „Wir werden uns zunächst noch einmal ein paar der nächsten Auftritte der Band anschauen, um herauszufinden, wo die Band gerade steht“, sagt sie. Gemeinsam mit den anderen Coaches des OLB MUSIK-CAMP – Dennis Poschwatta (Guano Apes), Mathias Bloech und Marius Bornmann (beide Heisskalt) – hat sie Toni Trash als Sieger der sechs angetretenen Bands auserkoren. Warum? „Wir sehen großes Potenzial in den Jungs und wollen sie mit diesem Preis auch etwas herausfordern.“ Alle nun anstehenden Arbeitsschritte werden dabei gemeinsam geplant und durchgeführt, mit dem Hintergrund, die Band in ihrem eigenen Image zu verankern und sie für die nächste Phase ihrer Karriere auf eigene Füße zu stellen.
Ob Toni Trash darauf Bock haben? „Jo“, sagt Fabian und grinst. „Wir sind froh, wenn wir qualitativ gutes Material haben – das ist unglaublich wichtig, wenn wir an Auftritte herankommen wollen.“ Tatsächlich sei die Auszeichnung für ihn aber zweitrangig. „Wir haben bei dem Workshop schon so viel gelernt, und konnten uns echt weiterentwickeln. Wir durften viele wichtige Erfahrungen sammeln.“ Der Förderpreis sei jetzt noch das Sahnehäubchen obendrauf.
Was das für Erfahrungen waren, erzählen sie dann auch in der Runde bei der OLB. „Wir haben viel über uns als Band gelernt“, sagt David Striethorst. Der 19-Jährige ist der Gitarrist der Gruppe und macht schon viele Jahre Musik mit seinem älteren Bruder Fabian: Ihr Vater – selbst Teil einer Band – hat sie schon früh an die Musik herangeführt. Vor knapp drei Jahren wollten sie eine neue Band gründen, und holten sich Jannis Konersmann dazu, der bereits in der Schulband an den Drums saß. Nach langer Suche nach einem Bassisten fanden sie schließlich über das Internet Hendrik Jürgens. Nannten sich Toni Trash („warum, wissen wir eigentlich auch nicht genau“), und spielen seitdem auf den Bühnen in der Region.
Die Musik ist dabei immer selbstgeschrieben und handgemacht. „Wir stehen nicht so auf Coversongs“, sagt David. „Wir haben immer schon versucht, unser eigenes Ding zu machen.“ Und das hört man der Rockmusik mit deutschen Texten auch an. Klang die Musik denn schon immer so? „Wir haben uns weiterentwickelt“, sagt Jannis. „Wir trauen uns jetzt mehr, probieren mal Neues aus, stellen uns breiter auf.“ Jedes Wochenende proben sie, und so oft es geht auch unter der Woche – was aber aufgrund von zeitlichen Verpflichtungen neben Schule, Ausbildung und Beruf manchmal gar nicht so einfach ist. Dabei entstehen immer neue Songs, von denen es mittlerweile neun ins feste Repertoire geschafft haben.
Auch beim Workshop-Wochenende in der Jugendherberge Damme haben sie neue Songs geschrieben. Aber eine andere Erfahrung war viel wichtiger: „Wir hatten viel Zeit für uns als Band und konnten uns noch einmal von einer anderen Seite kennen lernen“, sagt Fabian. Dabei geholfen habe auch das ehrliche Feedback der erfahrenen Coaches und der Austausch mit den anderen Bands – zu denen sie übrigens teilweise immer noch Kontakt pflegen. „Wir wissen jetzt zum Beispiel etwas besser, wie wir nach außen wirken, und wie wir auf der Bühne überhaupt wirken wollen.“
Und mit diesem Wissen und diesen Erfahrungen soll es jetzt weiter gehen. Erst einmal ins Studio, dann zum Musikvideodreh, und wenn alles gut klappt, dann vielleicht schon bald auf große Festivals. „Ich wünsche Ihnen, dass Sie Erfolg haben werden mit Ihrer Musik“, drückt Katerbau die Daumen. „Ich hoffe, wir werden noch viel von Ihnen hören.“ Man wird, so viel ist wohl sicher. Denn anders, als der Bandname suggeriert, ist die Musik der Nachwuchskünstler alles, aber ganz sicher kein Trash.
Überzeugt Euch selbst: Hier geht`s zum YouTube-Kanal von Toni Trash. Wenn Ihr auf dem Laufenden bleiben wollt, wie es mit der Band weitergeht, schaut doch mal bei den Jungs auf Facebook vorbei.
Alles zum diesjährigen OLB MUSIK-CAMP könnt Ihr hier lesen.
Übrigens: Bis Jahresende 2016 werden noch zwei Live-Konzerte des OLB MUSIK-CAMP NORDWEST die Fans begeistern. Erstmalig in der fünfjährigen Geschichte des Projektes wird ein Live-Konzert in einer Filiale der OLB stattfinden. Am 23. November 2016 kommen Wingenfelder, Pohlmann und als Gastkünstlerin auch Cathy, OLB Förderpreisträgerin aus dem Jahr 2015, in die Filiale an der Gottorpstraße in Oldenburg. Am 25. November 2016 wird dann die Jugendherberge Meppen zur Konzertbühne für Wingenfelder und Pohlmann.
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