Nerven aus Stahl – eine Bloggerin auf Abwegen beim all-in-Sommercamp in Winterberg

Samstag Morgen, halb zehn vor der Jugendherberge in Winterberg – ein Haufen sportlicher, junger Leute zwischen 18 und 26 Jahren wartet. Aber worauf eigentlich? Auf einen großen Bus und auf ein noch größeres Abenteuer. Mitten zwischen ihnen finde ich mich wieder – Lena, 25 aus Bremen, Studentin, beim all-in-Sommercamp unterwegs als Bloggerin.

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Während alle anderen um mich herum ausgelassen ihre Vorfreude auf den heutigen Tag bekundeten und mit Actioncams und sogar einer Drohne angereist waren, machte sich in mir zu diesem Zeitpunkt mehr und mehr ein doch eher mulmiges Gefühl breit, was hier noch so passieren würde…

Am Tag zuvor kam ich wie alle anderen Teilnehmer des all-in-Sommercamps nachmittags in der Jugendherberge an und war unglaublich begeistert von der modernen und rustikalen Einrichtung, die sich perfekt in das bergige Winterberg einfügte. Der Geruch von Holz im Eingangsbereich und an den Tischen im Bereich der Loungeecke und Bar war richtig heimelig und ich musste sofort an die Urlaube mit meinen Eltern zurückdenken, als wir in Österreich wandern waren. Vielleicht machen wir sowas in der Art ja morgen auch, dachte ich zu diesem Zeitpunkt noch. Doch ich wurde schnell eines Besseren belehrt, als ich auf Vincent und Felix traf, die uns vor allem am Samstag bespaßen durften. Es fielen Worte wie klettern, abseilen, Stahlbrücken über Wasser…hatte ich erwähnt, dass ich Höhenangst habe? Ich konnte es jedoch schnell an beide mitteilen, woraufhin ich ein vertrauensvolles: „Ach, mach dir keinen Kopf. Du schaffst das schon. Das ist gar nicht so schlimm und macht irre viel Spaß“ entgegnet bekam.

Mit dem Bus an diesem Samstagmorgen zum alten Steinbruch gefahren, wurden wir, knapp 50 Leute, in Gruppen aufgeteilt und das all-in-Sommercamp startete zu seinem Höhepunkt – sechs Stunden voller Kletterspaß, Adrenalin pur und Nerven aus Stahl. Im Nachhinein kann ich sagen, dass es einer der tollsten Tage war, die ich bisher erleben konnte und das wir alle weit über uns hinaus gewachsen sind. Aber der Reihe nach: Angekommen am Steinbruch wurden Helme verteilt, die für den ganzen Tag zu tragen waren – auch das war gut, sonst hätte ich nun zahlreiche Beulen an meinem Kopf. Zudem gab es einen Gurt, der für die Sicherung an den einzelnen Kletter- und Abteilstationen diente. So weit, so gut. Die Einweisung war ebenfalls schlüssig und nahm mir direkt ein wenig das mulmige Gefühl.

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Diese Aussicht – Wahnsinn!

Geklettert wurde zuerst über zwei richtungswechselnde Stahlbrücken über den Bergsee. Nach der ersten Überwindung ein wahnsinnig tolles Erlebnis, denn passend zum Tag hatte Petrus uns mit Sonne beschenkt und der Ausblick über den See war einfach gigantisch. Ich schöpfte mehr und mehr Mut und Vertrauen in mich und meine Sicherung am Stahlseil, sodass diese Station für mich keine Probleme darstellte trotz meiner Höhenangst.

Station zwei schien da schon anders zu werden. Ein Felsvorsprung sollte in Zweier-Teams überwunden werden, wobei einer der beiden Partner jeweils die Augen verbunden bekam und via Kommandos geführt wurde. Ich dachte nicht weiter nach und fing sehend an, Simon am Felsvorsprung lang zu dirigieren: „Jetzt nimmst du deinen rechten Fuß ein Stück weit nach vorne und nach oben – ja genau da, jetzt hast du festen Stand und holst den anderen Fuß nach.“ So ging es für ca. 30 Minuten, dann wurde getauscht. Ich merkte schon mit verbundenen Augen, wie ich trotz der Kommandos von Simon immer wieder selbst mit den Füßen nach meinem Weg suchte und immer mehr Vertrauen in mich selber fasste. Ich hatte bis dato noch nie wirklich geklettert. Wenn es so weiter geht, dachte ich mir, werde ich hier heute richtig viel Spaß haben. Und es ging so weiter. Unten angekommen klatschen wir uns ab und freuten uns tierisch über die tolle Teamleistung. Das Teambuilding war also gelungen und wir marschierten weiter zur nächsten Station

Abseilen aus ca. 35 Metern. Ich guckte mir das Spektakel von oben an, mein mulmiges Gefühl war schlagartig zurück und das hatte auch Biggi schnell gemerkt, die sofort fragte, ob wir zusammen runter gehen wollen. Ja, dachte ich, mit ihr schaffe ich das. Die anderen Teilnehmer waren irgendwie mutiger. Jetzt oben zu bleiben, diese Blöße wollte ich mir nicht geben. Vincent und Coco, unsere beiden Kletterführer für unser Team, nahmen sich vorab ausreichend Zeit, uns das Handling mit den Seilen zu erklären und auf welche Position es ankam. Ehe ich mich versah, machte ich den Schritt rückwärts über den Balken, wie es auch schon die drei Paare vor mir getan hatte. Mein Schweigen zu Anfang hielt nicht lange an, denn als ich den Dreh einmal raus hatte, überkam mich das Adrenalin und der Spaß und ich redete „wie ein Wasserfall“ (Zitat Biggi). Es war herrlich und ich wusste schon jetzt, dass das all-in-Sommercamp sich schon jetzt jede Sekunde gelohnt hatte. Heile am Boden angekommen war der Stolz und die Freude groß.

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Nach kurzer Mittagspause ging es aber auch schon weiter zum „Muskelteufel“. Was für ein bekloppter Name, dachte ich nur. Es handelte sich um einen weiteren Kletterweg entlang eines Felsens, der vor allem die Arme beanspruchen sollte. Ach, dachte ich, das lief doch bisher so gut, das klappt schon. Die Einweisung von Vincent und Coco war auch hier einfach und verständlich, sodass sich jeder sicher fühlte und die Reise am Felsen antrat. Die ersten Meter liefen super. Einhaken, aushaken, immer wieder neu absichern und warten, bis alle ein Stück weiter waren. Gar nicht so schwer, dachte ich. Die schwierigen Stellen kamen jedoch erst noch. Zwei Mal gab es wenig Halt unter den Füßen und die Arme waren gefordert. Irgendwie habe ich es bis dorthin geschafft, doch anstatt Stolz zu empfinden, verlies mich immer mehr der Mut. Nach der dritten Stelle mit kaum Halt unter den Füßen machte mein Kopf zu. Vorwärts – keine Option – rückwärts – auch keine Option. Aber ich hatte Vincent vergessen, der aufgrund meiner Ankündigung von Höhenangst sofort zur Stelle war. Ein paar Tränen später war auch ich unten angekommen, erleichtert und verwirrt zugleich. Ich war stolz auf mich und unglaublich froh, den Tag beim all-in-Sommercamp dabei zu sein, denn sonst hätte ich diese Erfahrung, auch in schwierigen Situationen die Kontrolle zu haben, nicht gemacht. An dieser Stelle muss ich zudem Vincent, unserem Kletterführer von 360-Grad noch einmal besonders danken, der mir und auch allen anderen immer wieder geholfen hat und alles genau erklärt hat und mir zudem in dieser Situation viel Mut zugesprochen hat und es mit seiner Erfahrung geschafft hat, auch ein wenig meinen Ehrgeiz wieder hervorzukitzeln.

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Das Highlight folgte prompt – der Flyingfox – eine Seilbahn, die uns in knapp 70 Metern Höhe über den See gleiten ließ, zur anderen Seite des Steinbruchs. Eigentlich die größte Überwindung für alle, so dachten wir einvernehmlich oben am Berg, aber nachdem wir den Muskelteufel überwunden hatten, fiel es auch mir nicht mehr schwer, die Füße ins Leere laufen zu lassen und in der Luft die ganze Anspannung und das aufgestaute Adrenalin, aber vor allem auch die ganze Freude, in den Wind zu schreien und für ein paar Sekunden die unglaubliche Aussicht über den Bergsee zu genießen.

Nerven aus Stahl, die hatten wir an diesem Tag alle bewiesen. Auf dem Weg zum anschließenden Höhlenbarbecue wurde daher fleißig gefachsimpelt und Vincent und ich tauschten uns über die tolle Location und das super Angebot aus, dass das all-in-Sommercamp uns allen an diesem Wochenende geboten hatte.

Mein ganz persönliches Fazit ist natürlich eindeutig: ES WAR EINFACH GEIL! Ich verwende dieses Wort wirklich nicht gerne und seit der Saturn-Werbung hat es für mich auch einen absolut negativen Touch, aber es ist nicht anders zu beschreiben. Angefangen von der Begrüßung am Abend, der Vorstellung aller beteiligten Personen und der Einweisung in das Programm und die Sicherheit beim Klettern, dem gemütlichen Beisammensein in der Grillhütte und natürlich dem action- und adrenalinreichen Samstag mit anschließendem Höhlenbarbecue, war das erste all-in-Wochenende für alle ein Highlight und ein voller Erfolg.

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Ihr seid zwischen 18 und 26 Jahren alt und wollt mal so richtig Action erleben und ein tolles Wochenende mit euren Freunden verbringen, dann meldet Euch für eines der zahlreichen neuen all-in-Angebote der Jugendherbergen an. Infos zu den einzelnen Programmen und Preisen findet ihr hier.
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