Mit 60 Lunchpaketen durch den Sicherheitscheck: Unser persönlicher Rückblick auf die ITB 2018

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Der Teufel steckt bekanntlich im Detail. So auch bei unserer diesjährigen ITB-Blogger-Aktion #DJHschmeckt. Die Idee: Wir verteilen am ersten Messetag an Reiseblogger nachhaltige, wiederverwendbare Lunchpakete mit gesundem Inhalt. Sowohl über die Füllung als auch über die Gestaltung der Lunchbags bestand schnell Einigkeit – dank kreativer Hilfe von Designerin Saskia Behrens und Sketchnote-Liebhaberin Johanna Köster-Lange sowie kulinarischem Fachwissen von Thomas Richter, dem ehemaligen Küchenchef der Jugendherberge Rotenburg (Wümme). Während wir planten und organisierten, stand aber plötzlich eine Frage im Raum, die nur halb so herausfordernd klang wie sie dann tatsächlich war: „Wie kriegen wir es eigentlich konkret gewuppt, dass 60 Vollkornbaguettes, die sowohl den Nachhaltigkeitsbestimmungen der Jugendherbergen zwischen Nordsee und Sauerland als auch allen Gesundheitsbestimmungen entsprechen, am ITB-Mittwoch frisch und pünktlich um 11 Uhr parat liegen?“

In Herrgottsfrühe in Bremen produzieren, alles mit dem Auto über die Autobahn transportieren und rechtzeitig ankommen? Diese Variante schied schnell aus. Zu groß die Staugefahr auf der A2, zu aufwendig die Kühlkette. Nein, wir mussten den Inhalt der Lunchbags in Berlin zusammenstellen lassen, das war uns sofort klar. Von einem Catering-Dienst, der so etwas tagein, tagaus erledigt? Nein, wir wollten, dass das ganze Projekt in der DJH-Familie bleibt. Kurzerhand nahm Thomas Richter den Telefonhörer in die Hand und erkundigte sich bei Knut Wetzel, Küchenchef der Jugendherberge Berlin-Ostkreuz, ob sein Team morgens parallel zum eigentlichen Frühstücksbetrieb des 445-Betten-Hauses unsere Reiseblogger-Lunchbags füllen könnte. Die phantastische Antwort: „Dit können wa!“

ITB 2018: Helfende Hände in der Jugendherberge Berlin-OstkreuzBlog-Jugendherberge-ITB2018-djhschmeckt05

Nach diesem grundsätzlichen grünen Licht, das uns sehr erleichterte, ging es allerdings noch um viele Einzelheiten. Was genau für Belag soll auf das Baguette? Wie regional muss der beiliegende Apfel sein, um den Nachhaltigkeitsstandards der Jugendherbergen zwischen Nordsee und Sauerland zu entsprechen? Und darf das Studentenfutter in Kunststoff verpackt sein? Wie gesagt: Der Teufel steckt im Detail.

Die rettenden Küchen-Engel sind allerdings in der Überzahl und wir fanden sie in der Jugendherberge Berlin-Ostkreuz. Mit ihnen wurden wir uns schnell und konstruktiv einig. Und als wir am Mittwochmorgen bei Herrn Wetzel und seinem Team ankamen, waren alle schon eifrig dabei, die 30 vegetarischen und 30 nicht-vegetarischen Varianten der Baguettes mit viel Fingerspitzengefühl zu belegen, sie in die von uns gesiebdruckten Luchbags zu stecken und diese wiederum mit Obst, Wasser & Co. in die traditionellen Papiertüten der Jugendherbergen zu verstauen. „Sollen wir Euch helfen?“ „Nee, braucht ihr nicht.“

Wir hatten tatsächlich eine ungeplante Kaffeepause, während die Berliner Kollegen alles bis ins letzte Detail erledigten. Sie verstauten alle Tüten am Ende sogar abfahrbereit in die großen roten Trolleys, die uns die DJH-KollegInnen aus Detmold ausgeliehen hatten, und rollten sie uns bis auf den Parkplatz. Der ganze Morgen in der Jugendherberge Berlin Ostkreuz, er war geprägt von einer dicken Portion Hilfsbereitschaft. Dafür an dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön!

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So, und da standen wir dann also, auf dem Parkplatz der Jugendherberge. Zwei Taxis waren geordert – lange Zeit war allerdings keines zu sehen. „Puh, die Trolleys sind grösser als gedacht.“ Doro, unsere Kollegin für Programm- und Datenbankpflege, hob einen etwas an. „Und ganz schön schwer..“ Gesa und ich bewegten sie auch ein Stück. Jetzt verstanden wir, warum die Berliner Kollegen gerade noch beiläufig fragten, ob draußen eigentlich Männer stünden, die das ganze nun von A nach B tragen.

ITB 2018: Der beste Taxifahrer Berlins heißt „Joe“

Das erste Taxi rollte an. Es war bereits kurz nach 10 Uhr. Taxifahrer Joe begrüßte uns gutgelaunt und packte direkt mit an: einer der beiden großen Trolleys und eine der großen Taschen landete in seinem PKW. Gemeinam warteten wir auf das zweite Taxi. Die Zeiger der Uhr tickten langsam aber stetig voran. Die Zeit wurde merklich knapp. „Passt der Rest nicht vielleicht auch noch rein? Wenn wir den zweiten Trolley noch hinter den Beifahrersitz stellen?“ Joe runzelte die Stirn, schaute auf uns drei Frauen, auf das ganze Gepäck, zögerte kurz. „Okay, let’s try!“

10:15 Uhr. Drei Frauen, 60 Lunchpakete und Joe rollen vom Parkplatz der Jugendherberge Ostkreuz. Wie lange wir wohl ungefähr zur ITB brauchen werden, fragen wir. Joes Antwort enthält deutlich zu viele Minuten. „Das wird echt knapp.“ Doch Joe sagt, was wir während dieser Taxifahrt immer wieder hören werden: „Ihr schafft das.“ Und beglückt uns mit humorvollen Gesprächen, neugierigen Fragen und gleichbleibendem Optimismus. Um 10:50 Uhr stehen wir am richtigen Eingang der ITB und sind sehr dankbar. Dass Joe das erste von 60 Lunchpaketen bekommt – Ehrensache!

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Wir zerren die Eintrittstickets aus unseren Unterlagen und rollen in die Messehalle. Die Ticketkontrolleurin schaut mit angemessener Skepsis auf die roten Trolleys – und schickt uns durch die Sicherheitskontrolle. Ach Du Schreck, das hatten wir nicht mehr einkalkuliert. Während andere Messebesucher ihren kleinen Laptop oder ihre Handtasche durch den Scanner laufen lassen, schieben wir mit dem riesigen Taschen auf Rädern noch die Kontrollanlage. Passt gerade so.

Wenige Minuten vor 11 Uhr kommen wir am DJH-Stand in Halle 12 an, wo bereits Ria und Claudia auf uns warten. Sie sind die ersten beiden Gäste der insgesamt 40 TeilnehmerInnen unserer beiden diesjährigen ITB-Blogger-Meetings.

Die wir pünktlich beginnen konnten.

Weil man mit vereinten Kräften jede Idee realisieren kann!

Mehr Informationen rund um #djhschmeckt findet Ihr auch auf dieser Kampagnen-Website. Was wir letztes Jahr auf der ITB erlebt haben, könnt Ihr hier nochmal nachlesen: #ITBspontan. Ein paar augenzwinkernde Infos Über die verschiedenen Lunchpakettypen, die in Jugendherbergen zu Gast sind, liefert außerdem eine aktuelle Artikelreihe auf dem DJH-Blog. Und last, but not least, zeigt Euch dieses Video, wie unsere Schmeckpacker- und Reisespeise-Lunchbags mit Siebdruck verschönert wurden:

https://www.youtube.com/watch?v=wFVIpfp_vqA) 

2 Kommentare;

  1. Jonathan Odonkor sagt:

    Wow ich glaube bin jetzt ein super star geworden.
    Toll Danke!❤

    1. Sehr gern geschehen! Und liebe Grüße nach Berlin!

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