Nachgehorcht bei… Sarah Neumann aus unserem Vorstand

Zum Team der Jugendherbergen im Nordwesten gehört natürlich auch unser Vorstand. Sarah Neumann ist zum Beispiel mit dabei. Wir sprachen mit ihr über Inklusion in der Arbeitswelt, über Freizeitangebote für Jugendliche und die Frage, ob sie im Stockbett lieber oben oder unten schläft.

Sarah Neumann, Vorstand Jugendherberge

Frau Neumann, Vorstandsarbeit erledigen Sie gleich doppelt in Ihrer Freizeit: Sowohl für die Jugendherbergen im Nordwesten als auch für den MTV Jever. Was motiviert sie, sich neben einem anspruchsvollen Job ehrenamtlich zu engagieren?

Ich finde es wichtig und es macht mir zudem auch Spaß, mich für und in einer Gemeinschaft zu engagieren. Durch die ehrenamtliche Arbeit sammle ich Erfahrungen in anderen Strukturen und zu anderen Inhalten und lerne tolle und nette Menschen kennen.

Sie arbeiten als Personalleiterin einer Bank. Gewinnen bei Ihnen Bewerber_innen, die sich sozial engagieren, besondere Aufmerksamkeit?

Ein ganz deutliches ‚Ja‘, als Genossenschaftsbank gehört es zu unserem Selbstverständnis, sich für die Menschen in unserer Region einzusetzen. So unterstützt nicht nur die Volksbank Jever eG als Unternehmen regionale Vereine und ehrenamtliche Strukturen, sondern es sind auch viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter privat ehrenamtlich tätig. Deshalb hat ein Bewerber/eine Bewerberin, der sich ehrenamtlich engagiert schon einmal gute Chancen – da drücken wir bei der Mathenote glatt einmal ein Auge zu. 😉

Teamfähigkeit wird als ultimativer Vorteil benannt, wenn man in einem Job erfolgreich sein möchte. Brauchen fortschrittliche Organisationen aber nicht immer auch Menschen, die sich im Zweifelsfall auch mal gegen den Mehrheitswillen durchsetzen, um etwas zu verändern und zu verbessern?

Das ist auf jeden Fall ein sehr wichtiger Aspekt. Für mich widerspricht sich das aber nicht. Ich kann teamfähig sein und trotzdem auch einmal meine Ideen durchsetzen, wenn ich davon überzeugt bin, dass es der richtige Weg ist. Teamfähig zu sein, wenn alle der gleichen Meinung sind, ist nicht schwer. Ein Team zeichnet sich für mich dadurch aus, dass es bei unterschiedlichen Ideen und Meinungen diskutiert, gerne auch ‚hitzig‘. Wenn dies konstruktiv geschieht und alle fair miteinander umgehen, dann ist auch das Ergebnis gut.

Soziales Miteinander und den Talenten entsprechendes Verhalten in einer Gruppe sind Themen, die in den Schul- und Freizeitprojekten der Jugendherbergen eine große Rolle spielen. Braucht unsere Gesellschaft mehr Freizeit- und Bildungsangebote, die soft skills schulen?

Aus meiner Sicht gibt es viele tolle Angebote – besonders in unseren Jugendherbergen, aber auch in Sportvereinen, bei den freiwilligen Feuerwehren, dem THW und vielen mehr. Mannschaftssport zum Beispiel ist eine tolle Erfahrung: zu erleben, wie man in einer Gruppe erfolgreich sein kann, aber natürlich auch zu lernen, mit Niederlagen umzugehen. Wir stellen in unserem Verein jedoch fest, dass die Tendenz zum Mannschaftssport eher abnimmt und eher in Richtung Individualsportarten geht. Durch ein Team hat man natürlich auch andere Verpflichtungen. Die Frage ist für mich also eher: wie können wir die jungen Menschen wieder stärker davon Überzeugen, diese Angebote auch zu nutzen?

Wie würden Sie in einer Stellenanzeige die Jugendherbergen als Arbeitgeber vorstellen? Welches ‚Betriebsklima‘ erwartet Mitarbeiter_innen dort ihrer Meinung nach?

Ich finde, unser Slogan: ‚Gemeinschaft erleben‘ passt sehr gut, um es auf den Punkt zu bringen. Ich erlebe das Betriebsklima als freundlich, offen und hilfsbereit. Es arbeiten tolle Menschen in und für die Jugendherbergen und wer Spaß daran hat, mit Menschen vieler Altersgruppen und Nationalitäten zusammenzukommen und einer abwechslungsreichen und sinnvollen Tätigkeit nachzugehen, der ist bei den Jugendherbergen genau richtig!

Die Jugendherbergen im Nordwesten haben in Aurich und Leer sogenannte Integrationsstandorte. Menschen mit und ohne Handicap arbeiten gleichberechtigt zusammen. Wann wird sich die Arbeitswelt so verändert haben, dass das nichts besonderes mehr ist?

Wenn wir unsere Vorurteile abgelegt haben. In der Arbeitswelt steht der Leistungsgedanke im Vordergrund. Je mehr Leistung der einzelne bringt, desto besser. Menschen mit Handicap wird häufig unterstellt, dass sie nicht genügend Leistung bringen können. Durch unsere Integrationsstandorte tragen wir hoffentlich etwas dazu bei, solche pauschalen Vorurteile abzubauen.

Oben oder unten: Wo würden wir Sie im Stockbett finden?

Oben!

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