Happy Birthday! 15 Jahre Kultur|Jugendherberge Meppen
Kunst, Kultur, Bildung und Reisespaß – diese Bereiche vereint unsere Kultur|Jugendherberge an der Koppelschleuse in Meppen. Mit einem Konzept, das bundesweit einzigartig ist, und einer Partnerschaft, die bis ins Nachbarland Holland reicht. Jetzt feiert das im wahrsten Sinne kunstvolle Haus sein 15-jähriges Bestehen.
Ahh, dieses saftige Grün der Bäume und Wiesen; das Kitzeln der Grashalme unter den Füßen, das plätschernde Wasser an der Koppelschleuse; die singenden Vögel in den Bäumen. Diese Ruhe. Und mittendrin in dieser landschaftlichen Idylle steht sie, die Kultur|Jugendherberge Meppen. Gut angebunden direkt an der Straße zwar, doch wer das Gebäude nach hinten raus verlässt und den riesigen Garten betritt, der hört kaum mehr etwas von dem Verkehr, der spürt kaum noch etwas vom Lärm des Alltags. Ankommen und abschalten, das ist hier das Motto. Wer das in Ruhe tun möchte, der kann zum Barfußpfad, in den Kräutergarten, zur Kneippanlage oder ins Museum gehen. Und wer lieber toben und Spaß haben will, der findet zum Beispiel im neuen Zirkuszelt Gelegenheit dazu.
Kaum zu glauben, dass diese große Anlage, die so natürlich gewachsen und in sich stimmig wirkt, noch gar nicht lange besteht. Im Juni, feierte die Kultur|Jugendherberge Meppen ihr 15-jähriges Bestehen.
Rechtzeitig zum Geburtstag: ein Rekord. Mehr als 23.000 Übernachtungen wird das Haus mit seinen 144 Betten in diesem Jahr verbuchen – ein absoluter Spitzenwert nach Jahren des kontinuierlichen Anstiegs. „Die Zahlen sind der Wahnsinn“, freut sich Thorsten Meyer. Und ein echter Erfolg, mit dem vor 15 Jahren wohl so noch keiner gerechnet hat.
Es war das Jahr 2000, als die Bagger auf dem Gelände der königlich-hannoveranischen Hierarchie von 1828 anrollten. Bereits ein Jahr zuvor,1999, hat sich das Deutsche Jugendherbergswerk mit dem Landkreis Emsland, dem Ausstellungszentrum für die Archäologie des Emslands, dem Meppener Kunstkreis e.V., der niederländischen Stichting Van Gogh & Drenthe und der Stadt Meppen zu einem Kulturnetzwerk zusammengeschlossen – und Stück für Stück die Pläne erarbeitet, deren Umsetzung mit der Eröffnung der neuen Kultur|Jugendherberge am 19. Juni 2001 fertiggestellt wurden. 4,5 Millionen flossen in den Bau, der einen ganz speziellen Charakter erhielt: Der Hamburger Künstler Franz Erhard Walther gestaltete das Ensemble.
Die klare Linienführung, der Verzicht auf schmückenden Schnickschnack, die zurückhaltende Farbgestaltung – all das sorgt auf den ersten Blick für ein kühles, nüchternes Ambiente. Das merken auch die Gäste immer mal wieder an, gibt Hausleiter Thorsten Meyer zu. „Aber wenn sie dann erfahren, dass das gesamte Haus ein einziges Kunstwerk ist – dann sind sie schnell begeistert.“ Franz Erhard Walther ist keineswegs unbekannt, im Gegenteil: Bereits 1969, da war der aus Fulda stammende Künstler gerade 30 Jahre alt, stellte er im Museum of Modern Art in New York aus, in den 70ern/80ern war er mehrfach auf der documenta in Kassel zu sehen, und bis 2005 unterrichtet er an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Heute gilt er als eine der Schlüsselfiguren der Gegenwartskunst – auch, weil er seine Kunst nicht einfach nur präsentieren, sondern den Betrachter miteinbeziehen möchte. In Hamburg etwa hat er sieben Begriffe über der Stadt verteilt, in den Boden eingelassen als Stahlplatten, und erst, wer sie alle entdeckt hat, kann sich einen Reim darauf bilden.
Einer dieser Begriffe findet sich auch an der Kultur|Jugendherberge Meppen wieder: „Raum“. Das Wort steht zwischen „Kopf“ und „Auge“ direkt über dem Eingang auf Glasscheiben – und durch das Sonnenlicht werden die Begriffe auf die Wand projiziert. Ein spielerisches Detail zwischen den symmetrisch angeordneten Fenstern der geraden, kahlen Fassade, das nicht nur Kunstfans begeistert.
Übernachten in einem Kunstwerk, das also geht in der Kultur|Jugendherberge Meppen. Der Kunstkreis Meppen hatte damals die zündende Idee, das Gelände an der Koppelschleuse durch die Kultur|Jugendherberge und weitere Gebäude quasi als Ensemble zu verbinden. Manfred Büter erinnert sich noch gut an die Zeit. „Früher war da nicht viel, das war ja Feuchtgebiet“, sagt der Geschäftsführer von Tourismus in Meppen (TIM). Im Winter liefen die Familien dort Schlittschuh, und Mitarbeiter des Schifffahrtsamts haben in dem alten Kutschenhaus von 1887, das mittlerweile zum Café umgebaut wurde, gewohnt. Dann, in den 90ern, wurde das Gelände entwickelt. „Das Ensemble passt wunderbar in die Landschaft“, freut sich Büter. „Heute ist es einer der schönsten Orte in Meppen.“
Das Kulturnetzwerk mit seinen Veranstaltungen wie dem Meppener Bierfest, dem Lichterfest oder Trödelmärkten locke Einwohner immer wieder auf das große Gelände hinter der Kultur|Jugendherberge. Aber jetzt kommen auch viel mehr Touristen. „Wir zählen viele Gruppen, viele Radfahrer, und durch das neue Leichtathletikzentrum gegenüber auch Sportler zu den Gästen“, sagt Büter. „Die Übernachtungszahlen sind beeindruckend. Wir sind wirklich stolz, so eine schöne Jugendherberge in Meppen zu haben.“ Mit Hausleiter Thorsten Meyer ist der TIM-Geschäftsführer mittlerweile gut befreundet, und wenn etwa seine Schwester aus Hannover vorbeikommt, quartiert er sie auch gerne mal in der Kultur|Jugendherberge ein.
Auch Bernd Ostermann findet viele lobende Worte. Der 1. Stadtrat von Meppen bezeichnet die Kultur|Jugendherberge als „wichtigen Baustein“ des Kulturnetzwerks, der auch ein „bedeutender Faktor für den Tourismus“ vor Ort sei. „Wir schätzen die vertrauensvolle Zusammenarbeit sehr.“ Die Stadt war es damals, die – gemeinsam mit der niederländischen Stiftung – einen Großteil des Geldes aufbrachte, um die Jugendherberge bauen zu können, und ist Eigentümer des Hauses. In den vergangenen Jahren habe auch Ostermann viele schöne Erlebnisse in Verbindung mit der Kultur|Jugendherberge gehabt. Eines aber ist noch relativ frisch: „Wir hatten vor einigen Monaten eine Bombenräumung in Meppen“, sagt Ostermann. „Da hat die Jugendherberge toll reagiert und spontan um die 60 Leute aufgenommen, die evakuiert werden mussten.“ Zwar mussten diese nicht über Nacht bleiben, wurden aber noch bis spät in die Nacht bewirtet.
Thorsten Meyer freut sich über den guten Zusammenhalt in Meppen. „Wir haben im Kulturnetzwerk im Moment eine sehr gute, konstruktive Zusammenarbeit“, betont der 46-Jährige. Seit 2007 leitet er die Kultur|Jugendherberge. Und auch im Team funktioniert es gut. „Klar gab es auch mal Zeiten mit Herausforderungen. Aber wir bilden mittlerweile eine starke Einheit und haben ein sehr lebendiges und wertschätzendes Miteinander.“ Das sei auch sein Wunsch für die Zukunft: „Ich möchte, dass wir diesen Weg weitergehen, und unseren Gästen weiter besten Service bieten können.“ Dass die Besucher zufrieden sind, zeigt sich auch daran, dass sie immer wieder einchecken. „Ein Musikorchester kommt beispielsweise seit sieben Jahren jedes Jahr“, freut sich Meyer. Das Verhältnis sei mittlerweile so familiär, dass man sich zur Begrüßung in die Arme falle. „Die haben bereits für die nächsten sechs Jahre gebucht.“
Aber auch viele Schulklassen und andere Gruppen kommen, um ihre Freizeiten in der Kultur|Jugendherberge zu verbringen. Neu in diesem Jahr – quasi rechtzeitig zum Geburtstag – ist das Zirkuszelt, das für Zirkusfreiheiten genutzt werden kann. Wird sich sonst noch etwas verändern? „Oh ja“, meint Meyer lachend. „Wir werden die Zimmer modernisieren und den Lounge-Bereich noch gemütlicher machen.“ Natürlich alles in Absprache mit dem Künstler, den das Haus als solches ist als Kunstwerk geschätzt.
Hier erfahrt Ihr mehr zu Ausstattung, Zimmerpreisen und Gruppenangeboten der Jugendherberge Meppen.
Erst einmal:
Herzlichen Glückwunsch zum 15-jährigen Bestehen!
Ein interessanter Beitrag über die „Geschichte“ und Entwicklung der Jugendherberge in Meppen, die heutzutage zu den schönsten Orten in Meppen zählt!
Alles Liebe,
das Parkhotel Hannover
Vielen Dank für die Glückwünsche! Die Jugendherberge und das gesamte Gelände der Koppelschleuse Meppen ist wirklich ein ganz besonderer Ort in Meppen. Wir geben die Glückwünsche gerne weiter!