365 Tage – und jeder einzelne zählt!

365 Tage – und jeder einzelne zählt!
Ein Reisebericht der Initiative zugunsten krebskranker Kinder in die Jugendherberge Borkum

365 Tage – und jeder einzelne zählt: So lautet der Name einer Privatinitiative zugunsten der Deutschen Kinderkrebsstiftung. Sie arbeitet direkt mit Betroffenen, sensibilisiert die Öffentlichkeit für Krebserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen und sammelt Spendengelder für Forschungszwecke.

Erholung am Nordseestrand

Erholung am Nordseestrand

Wir luden die Initiative mit 25 Kindern und Jugendlichen auf die Nordseeinsel Borkum ein, wo alle gemeinsam fünf Tage in unserer Jugendherberge Borkum ‚Am Wattenmeer‘ verbrachten. Stefan Ober-Westendorf, 365-Tage-Initiator, verfasste im Anschluss an die Reise den folgenden Reisebericht:

Wind, Sturm, Borkum – eine Woche auf der Nordseeinsel!

Treffpunkt: Dortmund Hauptbahnhof. Aus ganz Nordrhein-Westfalen reisten die Kinder voller Vorfreude an, um zur Ferienfreizeit in den Norden aufzubrechen. Schnell das Gepäck im Reisebus verstaut, Platz genommen und losgefahren, denn die Fähre wartet nicht. Doch schon hier war es stürmisch, weshalb nicht nur die Eltern bangten, ob uns die Fähre heute Überhaupt vom Festland auf die Insel bringen würde. Notquartier Jugendherberge Emden – für den Fall der Fälle schon einmal abgeklärt. Sicher ist sicher. Große Erleichterung, als wir den Fähranleger erreichten, ohne Stau und mit reichlich Zeitpuffer. Denn unser Schiff sollte, anders als die Mittagsfähre, pünktlich ablegen.

Schon die FAi??hrÜberfahrt ist ein Erlebnis

Schon die Fährüberfahrt ist ein Erlebnis

Beruhigt konnten wir unser Gepäck ausladen und uns von unseren Busfahrern verabschieden. Im Wartebereich bot sich nun Gelegenheit für einen Snack und natürlich zum Warten. Doch mit einem Ziel vor Augen verflog die Zeit und Borkum nahte, als wir an Bord gingen. Scheinbar jedenfalls, denn zwei Stunden Fährfahrt ziehen sich ganz schön hin. Der Ausblick vom Oberdeck in ferne Weiten und auf vorbeifahrende Schiffe war aber definitiv das erste Highlight unserer Reise.

Die Fähre legte an, die Insel wurde betreten. Noch ahnten wir nicht, welche Verwüstungen der am Mittag wütende Sturm mit 191 km/h Windspitze hinterlassen hatte, denn es war schon dunkel. Der Weg zur Jugendherberge Borkum war nicht weit und nach der Anmeldung an der Rezeption ging es zunächst in den Speisesaal. Denn ein warmes Essen war jetzt das, was wir alle brauchten. Gestärkt bezogen wir anschließend nicht nur unsere Zimmer, sondern auch unser Haus – für uns alleine hatten wir Gebäude 3, das ehemalige Offiziersheim. So konnten dann auch alle Wünsche bei der Zimmerverteilung berücksichtigt werden. Zwar nicht auf Bundeswehrniveau, aber dennoch akkurat wurden die Betten bezogen und das Gepäck verstaut, bevor wir im Kaminzimmer die Wochenplanung durchgingen und den Abend mit Gesellschaftsspielen ausklingen ließen.

Am nächsten Morgen bekamen auch wir dann die Folgen des Sturms zu spüren: Die Wattwanderung musste abgesagt werden, das Wasser ging nicht zurück. Kurzerhand lud uns unser Wattführer Peter de Buhr in sein Café ein und machte mit uns eine theoretische Führung mit seinen Exponaten, gefolgt von einer praktischen Besichtigung des Seenotkreuzers Alfried Krupp, dessen Besatzung für uns das Beiboot zu Wasser ließ, und des Feuerschiffs Borkumriff.

Kartbahn fahren auf dem GelAi??nde der Jugendherberge Borkum

Kartbahn fahren auf dem Gelände der Jugendherberge Borkum

Spannend ging es am Nachmittag nach einer kurzen Pause zum Verzehr unserer Lunchpakete weiter: Die Kartbahn auf dem Herbergsgelände wartete auf uns. Doch bevor die Karts fuhren, musste der Gabelstapler anrücken und die Tribüne von der Strecke räumen – der Sturm hatte sie umgeworfen. Und dann hieß es nach kurzer Einweisung: Bahn frei! Bis in die Dämmerung und zum einsetzenden Regen fuhren die Kinder Runde um Runde. Den Abend verbrachten wir nach dem Essen drinnen; gemütlicher als draußen war es witterungsbedingt allemal.

Mittwochmorgen, 7.30 Uhr: Alle schlafen noch. Bis zur Bettruhe war es doch noch ein längerer Abend, aber das Frühstück ruft. Vom Speisesaal aus ging es dann zum Drachen basteln. Viel Fingerspitzengefühl war beim Schneiden, Kleben und Knoten gefragt; aber einer schöner als der andere waren die Drachen, als sie fertig waren. Nun musste der Klebstoff nur noch trocknen.

Drachen basteln

Drachen basteln

Also genug Zeit, um den Nachmittag in der Sporthalle mit Kegeln und Bogenschießen zu verbringen, bevor abends das Lagerfeuer entfacht wurde. Gemütlich saßen wir beisammen, bevor wir mit Fackeln bewaffnet zur Nachtwanderung über den Deich vorbei am Hafen aufbrachen. Das Licht des Leuchtturms, unser treuer Begleiter durch die Nacht, bot Orientierung und weckte Vorfreude auf den für den nächsten Tag geplanten Stadtbesuch.

Lagerfeuer mit Stockbrotbacken

Lagerfeuer mit Stockbrotbacken

 

Der letzte Tag: Schneller als gewollt war er da. Die Sonne und den Wind am Vormittag nutzten wir aus, um unsere Drachen steigen zu lassen. Gut, am Wind wäre es nachmittags wahrscheinlich auch nicht gescheitert, nur die Sonne ließ sich bitten, als wir in die Stadt aufbrachen.

Dennoch machte es uns Spaß, den Leuchtturm zu besichtigen und natürlich Andenken zu kaufen; auch wenn wir zugegebenermaßen schon etwas froh waren, als wir abends wieder im Warmen saßen. An der Feuertonne auf der Terrasse machten wir uns Stockbrot und den Kamin zündeten wir auch an. So wurde auch der letzte ein lustiger Abend auf Borkum mit Spiel und Spaß.

Wehmütig packten wir am nächsten Tag unsere Koffer; eigentlich wollten wir alle zu gern noch einen Tag länger bleiben. Aber es regnete noch immer und so entschlossen wir uns, nicht zu verlängern und machten uns auf zur Fähre, die uns sicher zurück aufs Festland brachte – und der Bus von dort aus zurück zum Dortmunder Hauptbahnhof. Ziemlich erschöpft kamen wir hier gegen 21 Uhr an und machten uns mit vielen schönen Erinnerungen im Gepäck auf den Heimweg.

Danke für den Reisebericht an: Stefan Ober-Westendorf, Köln
Informationen zum Projekt: www.365tage.de

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